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Geh-Denk-Spuren - zeitgeschlichtliche Orte Enns-Ennsdorf


  • So., 28. September 2025, 15.00–16.30 Uhr; Hauptplatz, vor dem Museum Lauriacum

    Das Mauthausenkomitee Enns und die TSE GmbH veranstalten eine Stadtführung zu zeitgeschichtlichen Orten in Enns. Im Jubiläumsjahr 80 Jahre nach Kriegsende ist die Erinnerung an die Geschehnisse besonders bedeutsam, die Gräuel der NS-Herrschaft haben auch in Enns Spuren hinterlassen. Anhand der Lebensgeschichten von David Hersch, Božena Škrabălkovă, Barbara Baselli und vieler namenloser Opfer werden die Ereignisse der Jahre 1939 bis 1945 bei dieser Führung sichtbar gemacht, sie sind auch in einem Folder präsentiert, der zur Verfügung gestellt wird.


    Wir bitten um Anmeldung unter office(at)museum-lauriacum.at oder telefonisch unter 07223/853 62


    Eintritt frei!

Zugänge zur Zeitgeschichte


  • Do., 23. Oktober 2025, 17.30–19.00 Uhr; Pfarrsaal Enns-St. Laurenz

    Das Jahr 2025 steht auch beim Verein Mauthausen-Komitee Enns ganz im Zeichen der Befreiung Österreichs von der NS-Diktatur vor 80 Jahren. Das Vereinsmitglied Gerhard Riedl wird aus dem „Langzeitgedächtnis der Archive“ referieren. Bei diesem zweiten Teil legt der Regionalhistoriker Belege über das Chaos 1945 bis zum Tag der Fahne, dem freien Österreich, vor. Er verspricht, viele neue Akten und Poststücke zeigen zu können. Es dürfte spannend werden, zumal auch die Stadt Enns von Hitlers 2. Vierjahresplan (1936) stark tangiert war. Mobilität, Ernährungssicherheit und Wehrtüchtigkeit waren hier nach dem Prinzip der NS-Führung schnellstens umzusetzen. Es entstand buchstäblich ein „Lagerkosmos“ bis 1945 die Bevölkerung vom Terror der NS befreit wurde.


Kino-Abend: "Wer hat Angst vor Braunau?"


  • Mi., 12. November 2025, 19.00 Uhr; Kulturzentrum d`Zuckerfabrik, Kristein 2

    Der Verein Mauthausenkomitee Enns hat es sich zum Ziel gesetzt, Zeitgeschichte in Enns lebendig zu halten. Zum Gedenken an die Reichspogromnacht vom 09. November 1938 gibt es heuer wieder einen Kinoabend in Kooperation mit dem Kulturzentrum d´Zuckerfabrik und „EU XXL Kino – Die Reihe“. Gezeigt wird die Dokumentation „Wer hat Angst vor Braunau?“ Warum wurde in Österreich noch nie ein Film über Hitlers Geburtsort und -haus gedreht? Diese Frage stellte sich der Regisseur Günter Schwaiger, als er 2018 mit der Arbeit an diesem Film begann. Kurz zuvor war das Haus von der Republik Österreich enteignet worden. Fünf Jahre lang begleitet der Regisseur die spannenden Entwicklungen rund um die Nachnutzung von Hitlers Geburtshaus mit einem ganz persönlichen Blick. Vom Hinterfragen des Klischees der „braunen Stadt“ hin zu überraschenden und empörenden Entdeckungen führt ihn schließlich sein Weg bis in die eigene Familiengeschichte. Dokumentarfilm, Österreich 2023, 99 Min.


    Veranstalter: Mauthausenkomitee Enns in Kooperation mit dem Kutlurzentrum d`Zuckerfabrik


    Karten: € 5,-; Kartenverkauf: wwww.zuckerfabrik.at

Informationen zur Todesmarschstrecke

Auf dieser interaktiven Landkarte der Historikerin Angelika Schlackl erhalten Sie Informationen zu allen Orten und bekannten Ereignissen entlang der Todesmarschstrecke von Mauthausen/Gusen nach Gunskirchen:


Broschüre Geh-Denk-Spuren


In Erinnerung an die Todesmärsche vom Konzentrationslager Mauthausen ins Vernichtungslager Gunskirchen wurde eine Broschüre zusammengestellt. Diese Broschüre ist in Deutsch erschienen und in der Zwischenzeit auch ins Englische übersetzt. Beide Broschüren finden sich hier zum Download.


Broschüre GEH-DENK-Spuren deutsch
Brochure GEH-DENK-Spuren english

Text-, Bild- und Tonkollagen von Überlebenden

Nähere Infos über Jehuda Bacon finden Sie auf dieser Präsentation von Ottilie Oberreiter-Samide:


Ulrike Ahorner hat diese Präsentation über Dr. Edith Eger zusammengestellt:


Julia Mayr ist Professorin für Geschichte am BG/BRG Enns und hat ihren SchülerInnen biografisches Material zu zwei weiteren Überlebenden übermittelt und sie um Rückmeldungen gebeten.


Michael Kraus: Tagebuch 1942–1945: Aufzeichnungen eines Fünfzehnjährigen aus dem Holocaust

Michael Kraus
Thomas:
Ich stelle es mir unheimlich schrecklich vor, ohne meine Eltern und meine Brüder ganz allein in einem Konzentrationslager eingesperrt zu sein. Ich hätte unendlich viel Angst. Den ständigen Hunger stelle ich mir auch ganz furchtbar vor. Mich wundert es nicht, dass viele diese Qualen nicht überlebt haben. Leider sind auch die Eltern von Herrn Kraus im KZ ums Leben gekommen. Es macht mich sehr traurig, über diese Dinge nachzudenken. Vor allem weil diese Verbrechen leider auch ganz in der Nähe von Enns stattgefunden haben.

Es ist beeindruckend wie Herr Kraus es trotzdem geschafft hat, so ganz auf sich allein gestellt, als Kind zu überleben. So etwas Schreckliches darf nirgends auf der Welt mehr passieren. Dafür müssen vor allem wir jungen Menschen kämpfen. Ich bin froh darüber, dass Herr Kraus trotz der Qualen überlebt hat und eine eigene Familie gründen konnte.
Selma:
Es gehen einem viele Gedanken durch den Kopf, doch am meisten stelle ich mir die Frage wie Menschen so rassenvertieft sein können, dass sie Menschen auf Grund ihrer Herkunft, Familie oder auch Hautfarbe so behandeln und deren ganze Familien bzw. ganze Völker auf so grausame Art und Weise vernichten wollen.

Aus solch einem Erlebnis oder auch nur als Geschichte kann man nicht viel Positives mitnehmen, jedoch zeigt es uns, dass man mit etwas Positivem denken und starker Hoffnungen oft an sein Ziel gelangen kann.
David Hersch: Flucht auf dem Todesmarsch (in Enns, das Buch seines Sohnes Jack Hersch ist 2020 auf deutsch erschienen)

David Hersch
Caro:
Diese Gedanken beschäftigen mich: Wo hat er sich verirrt? Wie wurde er dort behandelt (Versteck)? Wie konnte er fliehen? Wie ist er mit der Angst umgegangen?

Als junger Mensch kann ich davon mitnehmen: Es gibt immer eine Lösung, man muss nur den richtigen Weg finden. Ich finde es sehr ermutigend, dass sich ein Mann wie David Hersch traute zu flüchten. Es war sicherlich nicht leicht, doch er hat es geschafft. Viele Menschen starben an Folgen des zweiten Weltkriegs, doch manche überlebten und an diese Leute sollten wir denken, wenn wir etwas nicht schaffen, denn sie haben das fast Unmögliche möglich gemacht.
Laura:
Obwohl ich in diesem Fall schon wusste, dass David Hersch fliehen konnte, war es in gewisser Weise eine Erleichterung zu lesen, dass er nicht bestraft wurde und er nach der Befreiung ein normales Leben weiterführen konnte.

Im Allgemeinen könnte man sich aus dieser Biografie mitnehmen, dass man sich nicht so leicht unterkriegen sollte und es auch in ausweglos zu scheinenden Situationen eine Lösung gibt wodurch es im Nachhinein wieder besser werden kann.

„Bedenkt, dass ihr Menschen seid.Das ist das Einzige, seid menschlich!“

Diese Botschaft richtet der KZ-Überlebende Aba Lewit an die Menschen heute. In der Nazi-Diktatur erreichte die Menschlichkeit ihre Grenze bzw. ging überhaupt verloren. Auch heute brauchen wir wieder mehr Menschlichkeit und guten Umgang miteinander: „Denn das Vergessen des Bösen ist die Erlaubnis zu seiner Wiederholung!“